Essstörungen

gehören zu den psychischen Erkrankungen mit einer deutlichen Zunahme in den letzten Jahrzehnten. Besonders gefährdet sind dabei junge Frauen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren (ca. 1-3 % von ihnen sind an einer Essstörung erkrankt). Die Betroffenen leiden unter ausgeprägten Ängsten vor Dicksein und führen vermehrt Diäten durch, um nicht zuzunehmen. Es kann sowohl zu einer Magersucht (Anorexia nervosa) als auch zu einer Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) kommen.

Anorexia nervosa

Extreme Magerkeit durch Fasten. Die Betroffenen haben ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme, oft bereits beim Essen kleiner oder normaler Portionen. Zu Beginn der Erkrankung erleben sie eine Steigerung des Selbstwertgefühls, da sie sich so gut disziplinieren können und positive Rückmeldung von anderen wegen ihrer Körperfigur erhalten. Im Extremfall kann das Fasten jedoch lebensgefährliche Ausmaße annehmen. So ergaben Studien, dass ca. 15% der erkrankten Frauen an direkten Folgen der Essstörung sterben. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist bei anorektischen Menschen häufig gestört, so dass sie das lebensbedrohliche Untergewicht nicht wahrnehmen. In der Familie kommt es im Verlauf der Erkrankung zunehmend zu Konflikten. Angehörige fühlen sich gegenüber dem Essverhalten der Kinder machtlos.

Bulimia nervosa

Die Betroffenen haben meistens Normalgewicht, jedoch erleben sie wiederkehrend exzessive Essanfälle, während derer sie große Mengen an Nahrung und Kalorien zu sich nehmen. Um das Körpergewicht zu halten und nicht zuzunehmen steuern die Erkrankten entweder mit selbst herbeigeführtem Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln entgegen. Häufig wird das gestörte Essverhalten den Angehörigen aus Scham verheimlicht, so dass ihnen z.B. jahrelang mehrmals tägliches Erbrechen und auch Essattacken verborgen bleiben.